Tweed

TWEED

Der erste Camouflage Stoff

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Tweed - Der Britischte aller Stoffe

Tweed - Geschichte
 

Tweed gelingt, was unmöglich erscheint: robuste, strapazierfähige Stoffe aus eher kräftiger Wolle mit eleganter Optik zu verbinden. Auf natürliche Art sind sie wind- und wasserabweisend und gleichzeitig wärmend und isolierend. Dieser hohe Tragekomfort macht sie wetterfest für Wanderungen, die Jagd und einfach alle Outdoor-Aktivitäten.

Man nimmt an, dass Tweed in Schottland und Irland entstand, weil heimische Bauern und Landarbeiter sich vor dem dort herrschenden nasskalten Klima schützen wollten, welches für diese Regionen typisch ist. Die ersten Tweedstoffe wurden auf den Äußeren Hebriden traditionell von Hand gewebt. Die Stoffe waren grob, schwer, dicht und filzig, die Farben gedämpft und erdfarben. Kleidung aus diesem Stoff war ideal für die anstrengende Landarbeit geeignet. Da sich auch die Schafe dem rauen nasskalten Klima anpassen, eignet sich die Schurwolle der Schafe aus Schottland besonders gut für Tweed. Deren Wolle ist nämlich dementsprechend dick, robust und wasserundurchlässig. Die hochwertige Schurwolle und die robuste Verarbeitung garantieren Schutz gegen Nässe und Kälte.

Um 1830 soll ein Händler aus London einen Brief aus Hawick in Schottland erhalten haben, in dem es um „Tweels” ging. Der Kaufmann las die Handschrift falsch und glaubte, dass es sich um einen Handelsnamen handeln müsse, der an den Fluss „Tweed” angelehnt sei. Und so bot er die begehrten Stoffe aus Schottland kurzerhand als „Tweed” an.

Richtig ist aber eher, dass Tweed, der britischste aller Stoffe, in Wirklichkeit „tweel”, zu Deutsch „Twill” heißt.

Richtig in Mode kam der Tweed allerdings erst, nachdem Queen Victoria und ihr deutscher Mann Albert im Jahr 1848 Schloss Balmoral erwarben. Das Schloss ist noch heute schottischer Feriensitz der Königsfamilie. Damals war alles „Schottische” bei den englischen Adelsfamilien sehr beliebt, jede wollte ihren eigenen Landsitz im Norden, um ihren Einfluss zu erweitern und der Jagd zu frönen.

Prinz Albert lies damals den sogenannten "Balmoral Tweed" entwickeln. Dieser blau-rote Stoff mit weißen Flecken sieht aus der Ferne grau aus und ähnelt so den Granitgebirgen Aberdeenshire in der Gegend von Balmoral.

Der Stoff wurde ursprünglich für die Hirschjagd in diesem Gebiet entwickelt, denn durch diese Tarnfarben wurde das Wild nicht so schnell in die Flucht geschlagen.

Auf diese Weise kam eine der ersten Arten von "Estate Tweed" auf, und nach und nach begannen immer mehr Besitzer von Landgütern ihren eigenen Tweed zu schaffen, passend zur Landschaft der jeweiligen Landgüter. Er durfte damals nur von den Grundherren und ihrem Personal getragen werden.

Der aus reiner Schurwolle gefertigte Tweed wurde zur traditionellen Kleidung für die Freizeitbeschäftigungen des britischen Landadels wie Fischen, Jagen, Reiten.

In der viktorianischen Zeit (1837 bis 1901) war es sogar üblich, Tweeds bei sportlichen Aktivitäten wie Golfen, Tennis und Bergsteigen zu tragen.

Im Verlauf der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurde das Weben von Hand nach und nach unwirtschaftlich, immer mehr Webereien stellten auf maschinelle Webstühle um. Nur die Bewohner der Äußeren Hebriden behielten die Handwebstühle bei – und dies hatte einen guten Grund. Ihr handgefertigter Tweed war schon damals als außergewöhnlich und wertvoll bekannt. Die schottische Wolle war damals nicht nur ein anerkanntes Zahlungsmittel der "Landlords", sondern auch äußerst beliebt als Anzugstoff für Aristokraten und Millionäre.

Bis heute wird der hochwertige schottische Tweed, der in einem aufwendigen Prozess hergestellt wird, sowohl von Jägern als auch Liebhabern traditioneller Mode sehr geschätzt. Bereits die ungekämmte Wolle wird in 46 Grundfarben gefärbt. Wolle aus bis zu acht verschiedenen Farben wird dann zu einem Garn verwoben. Die dadurch entstehenden Farbabstufungen und melierten Garne lassen einen Kenner "Harris Tweed" von anderen Tweedstoffen sofort unterscheiden. So entsteht ein Unikat, das nur von den schottischen Inseln stammen kann.

"Harris Tweed" gehört zu den wenigen Stoffen, die per Gesetz geschützt sind. Der Name „Harris Tweed” ist seit 1910 eine geschützte Herkunfts- und Herstellungsbezeichnung. Der exklusive Tweedstoff muss laut „Harris Tweed Act” von 1993 aus reiner Schurwolle gefertigt werden und das dazu verwendete Garn darf nur auf den Inseln der Äußeren Hebriden gefärbt werden.

Schottischer Tweed
 

Tweed

Bekleidung aus Tweed ist ideal für Aktivitäten an der frischen Luft - für ein Büro mit Zentralheizung eignet sie sich weniger.

 
 

Herstellung

 

Die Schafe, die für den Tweed ihr Haarkleid lassen, leben in den kargen und unwirtschaftlichen Gegenden der schottischen Inseln und im Hochland. Um dort gegen Wind und Wetter gewappnet zu sein, brauchen die Tiere ein dickes Fell – das ideale Material für diese rustikalen Wollstoffe.

Am Anfang der Produktion erfolgt das Färben der Wolle. Dafür werden große Mengen der Wolle zunächst in einen geschlossenen Behälter gegeben. In diesem findet der Schleudervorgang statt, welcher den Fasern die gesamte Feuchtigkeit entzieht. Erst danach erhält die Wolle die endgültige Färbung. Um die für Tweed typische Musterung zu erhalten, werden die einzelnen gefärbten Chargen geschreddert und anschließend gemischt.

Tweed - Herstellung
 

Im nächsten Schritt werden die einzelnen Wollfasern durch Maschinen in eine gleiche Richtung gezogen und durch eine Reihe Rollen geführt, damit die Fasern gestreckt werden können. Eine weitere Maschine erzeugt nun aus der richtigen Menge an Fasern einen sehr locker organisierten Faden. Damit das Garn die für das Weben erforderliche Festigkeit hat, muss es nun zu einem starken Faden gesponnen werden. Das Garn wird sechs bis acht Mal gedreht, dadurch erhält das Garn seine hohe Zugfestigkeit.

Eigenschaften und Pflege von Tweed

Tweed ist ein Gewebe, das fast ausschließlich aus Schurwoll-Garnen gewebt wird (also keine Baumwoll- oder Viskosegarne). Bekleidung aus Tweed muss wetterfest sein und den Regen nicht so schnell durchlassen. Hierfür sorgt der natürliche Fettgehalt in der Schurwolle.
Die guten Wärme-Temperatureigenschaften kommen durch die Webart und die Luftpolster im Garn zustande.
Der hochwertige, edle Oberstoff mit seiner derben Haptik wirkt nicht nur elegant, sondern trägt sich auch äußerst komfortabel. Tweed hält schön warm, ist atmungsaktiv und wirkt isolierend – perfekt für Herbst- und Winterbekleidung. Gleichzeitig ist Tweed besonders robust und strapazierfähig und somit ideal für den jagdlichen Einsatz geeignet.

Schauen Sie immer erst auf die Pflegehinweise des Herstellers, da Bekleidung meistens aus unterschiedlichen Materialien besteht.
Tweed ist ein Naturprodukt – und daher gilt es bei der Pflege und Handhabung ein paar Dinge zu beachten.
Tweed sollte am besten per Hand mit einem milden Wollwaschmittel und kaltem Wasser gewaschen werden, das schont den Stoff.
Es empfiehlt sich, Tweed auf einem Handtuch auszubreiten und im Liegen zu trocknen. Tweed nie im Trockner trocknen.
Tweed knittert kaum und muss somit auch nicht gebügelt werden. Ein einfaches Ausstreichen mit der Hand reicht vollkommen aus.
Schafwollprodukte sind von Natur aus pflegeleicht. Sie besitzen einen natürlichen Selbstreinigungseffekt, der sie weniger anfällig für Schmutz und Gerüche macht. Ein regelmäßiges Lüften und Ausbürsten ist im Normalfall völlig ausreichend.

Tweed: The gentleman's sporting fabric

Der Inbegriff des britischen Countrystyles und des dazugehörigen Lebensgefühls lässt sich mit dem Wort Tweed sehr gut umschreiben. Standfest, warm, manchmal etwas kratzig, aber immer ein treuer Begleiter.

 
 

Unterschiedliche Tweedstoffe

Unterschiedliche Tweedstoffe
 

Die britische Mode ist ohne ihn unvorstellbar: Tweed - der hochwertige Wollstoff von den Britischen Inseln, der in Schottland oder Irland hergestellt wird.

 

Harris Tweed

Entwickelt wurde der feine Stoff im Jahr 1846 auf der Insel Harris, westlich von Schottland, von Norman McCloud.
Als einziger markenrechtlich geschützt, genießt dieser Tweed von den Äußeren Hebriden weltweit die größte Bekanntheit. Der Name „Harris Tweed” ist seit 1910 folgerichtig eine geschützte Herkunfts- und Herstellungsbezeichnung.
Harris Tweed gehört zu den ältesten Markenzeichen der Welt: Nur reine Schurwolle, die auf den Äußeren Hebriden gefärbt und von Hand gewebt wurde, darf das Siegel Harris Tweed tragen. Auf den schottischen Inseln Lewis, Harris, Uist und Barra entsteht daraus das berühmte robuste Streichgarngewebe. Wie das Land, so ist auch Harris Tweed: rau, hart, strapazierfähig. Er ist äußerst knitterarm, hält sehr warm und ist durch die vielfarbigen Garne gut zu kombinieren. Da das Material recht voluminös ist, eignet es sich bestens für Sakkos und Jacken.
Harris Tweed ist ein authentischer Tweed und noch immer handgewebt aus reiner Schurwolle – ohne Beimischungen.

Die von der Harris Tweed Authoritiy ausgegebene Definition lautet: "von den Bewohnern der äußeren Hebriden in ihren eigenen Häusern gewebte Stoffe". Nach dem Färben der Wolle werden die verschiedenen Wollfarben zusammengemischt, um die farbigen Garne zu spinnen. Dies erfolgt ausschließlich auf den Äußeren Hebriden. Sogar die Schafe, die die Schurwolle liefern, leben auf den Inseln. Die Wolle der robusten Schafsorten wird im Frühsommer geschoren, gereinigt und in die Spinnereien geliefert. Auch hier hat mittlerweile die Modernität Einzug gehalten, indem die Wolle vor dem Spinnen maschinell gefärbt wird. Dies erfolgt traditionell mit lokalen Rohstoffen wie Pflanzen und Flechten. Das Weben geschieht immer noch per Hand in Heimarbeit, das verlangt das Gesetz. Der fertige Ballen wird zum Schluss, wieder zurück in der Fabrik, geprüft, gewaschen, gewalkt und gebügelt.
Erst nach erfolgreicher Überprüfung durch den Inspekteur der Harris Tweed Authority erhält er als Zeichen der Echtheit den Stempel mit dem Reichsapfel.

Im Gälischen, der Originalsprache der Inselbewohner, heißt der Stoff "Clo Mor" - dies bedeutet: "der große Stoff". In den früheren Jahrhunderten webten die Bauern ihn ausschließlich für ihren eigenen Bedarf oder als Tauschware gegen andere Güter. Erst um das Jahr 1840 setzte sich die Gräfin von Dunmore, Lady Catherine Murray, für die Verbreitung von Harris Tweed im britischen Empire ein. Im 20. Jahrhundert gehörte er mittlerweile unzertrennbar zum Brit-Look.

Nur reine Schurwolle, die auf den Äußeren Hebriden gefärbt und von Hand gewebt wurde, darf das Siegel "Harris Tweed" tragen.

Als Besonderheit bei der Herstellung von "Harris Tweed" gilt, dass bereits das Wollvlies gefärbt wird und nicht wie sonst üblich erst das Garn. Mit etwa 30 verschiedenen Grundfarben kann man so beim Verspinnen der Wolle ein breites und unterschiedliches Farbspektrum erzeugen. Noch auf den alten Hattersley-Handwebstühlen werden dann die verschiedensten Checks, Unis und Muster gewebt. Das durchschnittliche Gewicht von 500 g je Meter macht "Harris Tweed" ideal für robuste Sakkos und Mäntel, die in der kälteren Jahreszeit einen perfekten Schutz vor Wind und Wetter bieten.

Donegal Tweed

Benannt wurde er nach seiner nordirischen Heimat County Donegal, wo er noch heute gewebt wird. Daher auch der Name Donegal-Garn oder besser: Donegal-Tweed. Schon mehr als hundert Jahre züchten Bewohner dieses Landes in diesem bergreichen und sumpfigen Gebiet Cheviot Schafe, eine besondere Art von Schafen mit langem warmem Haar, das sie vor strengen Kälten schützt. Das sehr dichte und warme Haar der Schafe wurde nicht nur in deren Heimat, sondern auch in ganz Großbritannien beliebt. Die industrielle Produktion von Donegal Tweed entwickelte sich schnell, der Tweed fand weltweit großen Anklang. Als Färbmittel dienten natürliche Stoffe, wie Beeren, z. B. der Saft der Brombeere, aber auch die Essenzen von Fuchsie oder Ginster.

Donegal Tweed
 

Donegal Tweed unterscheidet sich von ähnlichen Arten des Tweeds durch den charakteristischen Aufbau des Fadens. Die Fäden sind dicht, grob und einem Geflecht ähnlich. Eine Besonderheit des „real Donegal“ sind die kleinen Farbnoppen, die im englischen „flecks“ oder „neps“ genannt werden. Wollfasern in bis zu sechs verschiedenen Farben werden dabei zu einem Garn mit einem Grundton ausgesponnen. Darin eingearbeitet werden dann noch einmal vier Farbtöne, so dass ein einheitliches Garn mit unterschiedlichen Nuancen entsteht.

In Strickwaren, wie z. B. den Donegal-Pullovern, sind diese Einschüsse besonders gut sichtbar. Aber auch Webstoffe aus Donegal-Tweed zeichnen sich durch eine dezent-lebhafte Farbigkeit aus, sie geben den Stoffen ihren unverwechselbaren Look.

Zu den besonders beliebten Varianten zählt das Pfeffer-und-Salz-Muster.

Es ist deutlich aufwendiger in der Herstellung und beim Weben. Noppengarn ist, wenn man auf das extrem schnelle Weben spezialisiert ist, weniger gut geeignet. Bei hochmodernen Webmaschinen muss das Garn durch die Litzen „flutschen“. Es darf keine plötzliche Reibung oder unterschiedliche Spannung im Garn erzeugt werden. Die Noppen im Donegal-Garn bremsen die Webgeschwindigkeit und machen die maschinelle Fertigung äußerst schwierig. Das Donegal-Garn ist für Weben auf hohem Niveau, meist noch in „homemade“ Heimfabrikation, ausgelegt. Dies macht die fertigen Tweed-Stoffe hochwertig und wertvoll.

Traditions-Spinnereien wie die im Jahr 1890 gegründete Firma „Donegal Yarns“, verwenden zur Herstellung des Garns reine Schafwolle.

Mit 100 % weicher Schurwolle garantiert echtes „Donegal“ höchste Qualität, eine einzigartige Struktur und eine dezent-lebhafte Farbigkeit, welche sich an der Flora und Fauna der irischen Heidelandschaft orientiert.

Yorkshire Tweed

Als Heimat von Yorkshire Tweed gilt die Fabrik Abraham Moon & Sons in Yorkshire. Seit mehr als 175 Jahren wird der Tweed Stoff bereits in dem viktorianischen Gebäude aus dunkelrotem Ziegel hergestellt. Die Fabrik gehört zu den ältesten Betrieben Yorkshires, der größten englischen Grafschaft, welche im Norden des Landes liegt.

Dank seiner vorzüglichen Qualität überlebte der Tweed aus Yorkshire die für die britische Webereiindustrie schweren 70er Jahre. In der Wirtschaftskrise wurden eine Vielzahl von Betrieben in der Region geschlossen. Abraham Moon reduzierte sein Produktionsvolumen während dieser schweren Zeit nicht und erhielt darüber hinaus auch seinen Standort im historischen Gebäude aus dunkelrotem Ziegel.

Erfahrene Handwerker überprüfen sorgfältig jeden Schritt des Herstellungsprozesses. Jeden Tag werden enorm viele Ballen mit bester Wolle gefärbt und danach in unterschiedliche Farbtöne gemischt. Durch die Mischung der verschiedenen Farben entsteht eine eigene und besondere Farbskala. In den nächsten Schritten erfolgt das Auskämmen des Stoffes. Daraus werden danach die Garne gesponnen und zum Schluss der Tweedstoff gewebt.

Yorkshire Tweed besticht durch seine ihm eigenen grellen und klaren Farben. Der Stoff ist relativ leicht und trotzdem sehr warm.

Lovat Tweed

Im schottischen Hawick an den Ufern des Flusses Teviot ist die Traditionsweberei Lovat Mill beheimatet. Die Stoffherstellung betreibt man hier schon seit dem 17. Jahrhundert mit sehr viel Hingabe und Leidenschaft. Der feste Tweed hält warm und ist widerstandsfähig, selbst gegen Feuchtigkeit. Er erinnert auf typische Art und Weise in seinen Farbvarianten an die Landschaft Schottlands. Jeder Stoff der Weberei Lovat Mill wird nachhaltig aus natürlicher, biologisch abbaubarer, reiner Schurwolle hergestellt.

Lovat Tweed hat eine einzigartige Struktur, die ihr eine natürliche Elastizität verleiht, sodass die Stoffe in ihre natürliche Form zurückkehren. Diese Sprungelastizität macht den Stoff extrem knitterarm und flexibel. Die Wolle kann bis zu 30 % ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne dass sie sich feucht oder klamm anfühlt. Diese Fähigkeit garantiert gute Trageeigenschaften sowohl im Sommer als auch im Winter. Sie ist zudem äußerst reißfest, die Außenhaut der Wollfaser ähnelt einem Schutzfilm, welcher dem Wollstoff eine verbesserte Robustheit verleiht.

Lovat Tweed wird gerne für den Einsatz bei jagdlicher Bekleidung verwendet.

Lovat Tweed

Tweed: 100% Natur

Kriterien, Tweedarten zu unterscheiden, sind neben dem Herstellungsort die regionaltypische Art, besondere Schafrassen und deren Wollarten, spezielle Farben und Muster und nicht zuletzt die Funktion, die das Gewebe zur Ausübung einer Tätigkeit erfüllen soll.

 

Unterschiedliche Schafsrassen

Unterschiedliche Tweedstoffe

Cheviot Tweed

Der Tweed verdankt der Schafrasse, deren recht grobe Wolle für die Stoffe verwendet wird, seinen Namen. Cheviot-Schafe waren in Northumberland und in den Borders (Grenze zwischen Schottland und England) zu Hause und sind es auch heute noch.
Die Wollfasern sind lang und vergleichsweise rau. Daher sind Jacken und Sakkos aus Cheviotwolle besonders für schwere und rustikale Jacken geeignet. Im Handel findet man häufig Mischungen wie z. B. 30 % Merinowolle und 70 % Cheviotwolle. Diese Stoffe fühlen sich weich an, sind aber immer noch stabil und warm.

Shetland Tweed

Die Wolle für den Shetland Tweed stammt von Schafen von den Shetland-Inseln.
Diese Fasern sind erstaunlich fein und besitzen eine feine Kräuselung. Dadurch wird das Material wunderbar flauschig und auch elastisch. Das Tragegefühl ist entsprechend angenehm. Shetland Tweed kommt somit besonders im Bereich von leichten Sakkos, Jacken und Pullovern zum Einsatz.

Saxony Tweed

Der Saxony Tweed wird aus Merino Wolle gewebt. Die Harre sind etwas kürzer und die Wolle ist weich.
Ein Streichgarnstoff, dessen Oberfläche gerne auch bei der Ausrüstung aufgeraut wird. Dadurch entsteht eine weiche und etwas verwischte Optik.

Tweed: Ein Stoff für draußen

Kriterien, Tweedarten zu unterscheiden, sind neben dem Herstellungsort die regionaltypische Art, besondere Schafrassen und deren Wollarten, spezielle Farben und Muster und nicht zuletzt die Funktion, die das Gewebe zur Ausübung einer Tätigkeit erfüllen soll.

 

Unterschiedliche Funktionen

Unterschiedliche Tweedstoffe
 

Das Stoffgewicht wird in Gramm pro Meter der 1,50 Meter breiten Stoffbahn gemessen.

 

Gamekeeper Tweed

Gamekeeper Tweed (übersetzt: Wildhüter-Tweed) ist ein besonders schwerer Tweed, er kann Stoffgewichte bis zu rund 1000 g erreichen. Dieser Tweed ist gedacht für verstärkten Schutz der Wildhüter und Jäger an besonders kalten, nassen und windigen Tagen.

Auch wenn es diesen Stoff in vielen Färbungen, Musterungen und Webarten gibt, so herrschen naturgemäß Grün- und Brauntöne vor. Der Grund hierfür ist einleuchtend, geht es doch um das Jagen im ländlichen schottischen Gebiet. Leuchtende Gelbtöne sind für die Jagd nicht geeignet.

Thornproof Tweed

Thornproof Tweed

Thornproof Tweed ist ein Gewebe aus besonders stark verzwirntem Garn. Er ist aufgrund seiner selbstheilenden Eigenschaften für die Jagdmode prädestiniert. Der Begriff "thornproof" bedeutet übersetzt etwa: dornensicher. Wird der Stoff von Dornen, Ästen oder spitzen Stöcken durchstochen und beschädigt, verschwinden diese "Löcher" von selbst, wenn das Gewebe etwas massiert wird. Grund dafür sind die vielen Fasern, die sich ähnlich wie beim Filz durch das „Massieren“ wieder kreuz und quer verhaken. Damit kann sich der Jäger durchs Unterholz schlagen, ohne dass seine Kleidung kaputt geht.

Sporting Tweeds

Unter den Sporting Tweeds versteht man die Farbgebung der Tweeds, die speziell für eine bestimmte regionale Landschaft entwickelt wurden. Der Tweed weist besonders gute Tarneigenschaften auf, wie sie bei der Jagd in der jeweiligen Region gebraucht werden. Die Kunst der Weber war dabei eine optimale Farbgebung zu schaffen, mit der der Jäger in einer bestimmten Umgebung mit dem natürlichen Hintergrund optisch fast verschmilzt. Sporting Tweeds haben daher einen hohen Camouflage- Effekt für ein sehr eng abgestecktes Gebiet. Viele "Estate Tweeds" sind solche Sporting Tweeds.

Houndstooth Tweed

Der Houndstooth Tweed, übersetzt etwa „Hundezahn“ Tweed, ähnelt entfernt den hinteren Backenzähnen eines Hundes. In Deutschland ist das Muster als „Vichy“ oder „Hahnentritt“ bekannter. Die Grundlage ist immer eine Köperbindung. Der kleinere Webrapport wird als „dogtooth“ bezeichnet. Die Camouflage Eigenschaft des Musters ist herausragend. Daher findet man diese Musterung auch besonders häufig in hell und dunkelbrauner Färbung oder auch in Grün.

PRINCE OF WALES CHECK

Der Prince Of Wales Check wird auch oft als "Glenscheck" bezeichnet. Das Original wurde in der Nähe von Loch Ness in den Highlands von Schottland entwickelt. Das Design des "Prince Of Wales Check" wurde für Edward II. von England gewebt, als er Anfang des 14. Jahrhunderts "Prince of Wales" war. Verläuft über einem feinen Karomuster ein weiteres kontrastfarbenes Überkaro, handelt es sich um einen "Prince of Wales Check". Fehlt das zusätzliche Überkaro - spricht man von einem klassischen "Glenscheck", dies trug Edward VIII. hingegen, der im frühen 20. Jahrhundert "Prince of Wales" wurde.

Prince Of Wales Check

Estate Tweeds

Der Estate Tweed ist unabhängig von Clanzugehörigkeit und richtet sich nach der Region, in der der Stoff hergestellt wurde. Estate Tweeds gehen auf die Besitzer bestimmter Landgüter zurück, die oft Farben und Muster wählten, die besonders auf die Landschaft abgestimmt waren, um bei der Jagd nicht gesehen zu werden. Estate Tweeds wurden bei Grundbesitzern durch Prinz Albert populär, er erfand den "Balmoral Tweed", welcher in seiner Farbe an die Landschaft und an die Farbe von Schloss Balmoral angelehnt ist. Ursprünglich war das Tragen solcher Tweeds auf die Familie und das Personal der Grundbesitzer begrenzt, heute kann diese jeder tragen.

Tartan Tweeds

Die Tartan Tweed Muster stammen immer von einem bestimmten Clan ab und dürfen auch nicht abgewandelt werden. Karierte Stoffe, die durch Farben und Muster eine Zugehörigkeit zu einem bestimmten schottischen Clan ausdrücken.

Für beide Tweeds galt:
Die Farben der Tweeds mussten immer für das Erspähen und Jagen der Tiere und zum Herumpirschen in der Landschaft geeignet sein. Farben, die zwar modisch waren, aber nicht in die Landschaft passten, fielen weg. Somit gab es fast ausschließlich gedeckte Farben mit farblichen Akzenten, die z. B. örtliche Blütenfarben widerspiegelten.